Ein Bericht zu den Unterschieden zwischen digitaler und herkömmlicher Fotografie

 

© dpa - Meldung vom 22.04.2006 15:41 Uhr

David Hamilton eröffnet Ausstellung in Aschendorf

Aschendorf - Zum ersten Mal seit 20 Jahren ist der Fotograf David Hamilton wieder in Deutschland. Der 73-Jährige kam am Freitag zur Eröffnung der nach eigenen Angaben größten Retrospektive seiner Bilder überhaupt auf Gut Altenkamp in Aschendorf (Niedersachsen).

Die Ausstellung "David Hamilton - Gemalte Fotografie" zeigt bis zum 7. Mai einen Querschnitt aus 40 Jahren künstlerischen Schaffens des gebürtigen Briten. Darunter sind rund 150 Fotografien mit Stillleben, Bildern aus Venedig, Landschaftsaufnahmen und jungen Mädchen in romantisch-stilisierter Nacktheit. "Jedes Bild hat eine Geschichte. Das sind alles meine Kinder", sagte Hamilton in einem dpa-Gespräch.

Die Ausstellung zeigt quasi das Lebenswerk des Künstlers. Ein Ende ist für Hamilton aber noch lange nicht in Sicht. "Arbeit ist die Zufluchtsstätte für alle, die nichts Besseres zu tun haben. Ich bin da wie der Esel, dem eine Karotte vor der Nase hängt: Ich kann einfach nicht damit aufhören, die Karotte fangen zu wollen." Und so bleibt Hamilton ein Fotograf im Unruhestand, der sich nun auch der Literatur widmet. Ende des Sommers sollen zwei Bücher mit Kurzgeschichten erscheinen.

Für Hamilton ist die wirklich gute Fotografie seit dem Jahr 1920 beendet. Danach sei alles zu sehr technisiert worden. "Die Digitalfotografie tötet die Qualität von Bildern." Bis heute verwendet er bei seinen Foto-Shootings eine alte Spiegelreflexkamera und immer die gleiche Sorte Film. Da wisse er, wie das Material reagiere. Eine Digitalkamera benutze er nur für Schnappschüsse. Aber nicht zum Arbeiten.

Viele Kritiker haben ihm vorgeworfen, dass sich sein Stil, mit Weichzeichner zu fotografieren, nie geändert hat. Dass die Bilder gerade durch diese Technik, die Hamilton in den 60er und 70er Jahren berühmt gemacht hat, kitschig wirken. Das prallte an Hamilton ab. "Nur wenige Fotografen haben einen eigenen Stil wie ich. Die sind professionell und ändern die Machart ihrer Bilder. Ich bin nicht professionell. Ich bin emotional. Meine Arbeit ist für mich die konstante Suche nach Unschuld."

 

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